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Wunderwaffe gegen Spam - Fluch für E-Mail-Marketing?

15.02.2010: Das amerikanische Unternehmen SpamArrest verspricht eine wirkungsvolle Waffe gegen Spam mit einem 100%igem Schutz vor den nervenden Mails für Viagra & Co - und die Methode klingt tatsächlich überzeugend: Jeder Absender muss entweder manuell (einmalig) frei geschaltet werden oder sich (ebenfalls einmalig) authentifizieren - nur dann werden die Mails auch tatsächlich durchgelassen.

Die Idee ist einfach, aber effektiv

Im Detail funktioniert das folgendermaßen: Gegen eine Jahresgebühr von rund 45,- USD erhält man einen SpamArrest Account, der die Mails von den "normalen" POP3-Accounts (es können bis zu 5 Accounts definiert werden) einsammelt und alle Mails von legitimierten Absendern sofort zustellt. Sollte ein Absender nicht bekannt sein, wird das Mailing vorerst zwischen-gespeichert und der Absender erhält ein automatisch generiertes Mail, in dem er sich (einmalig) authentifizieren muss. Dazu muss er einen Link folgen und auf der Website einen Code zur Bestätigung eingeben - dann wird sein Mail (und alle folgenden) sofort an den Empfänger zugestellt.

Die Grundidee: Da Spammer so gut wie immer eine gefälschte Antwort-Adresse eingeben (und es außerdem viel zu aufwändig wäre, Tausende Empfänger zu bestätigen), gehen die Bestätigungs-Anfragen ins virtuelle Nirwana und die Spams werden nicht zugestellt (und nach 7 Tagen aus dem Zwischenspeicher gelöscht).

Um zu verhindern, dass sich Bekannte authentifizieren müssen, kann man übrigens beliebige Absender auch automatisch frei schalten - am besten, man erledigt das gleich für sein ganzes Outlook-Adressbuch.

Wo viel Licht ist...

Die Sache hat aber auch einen Haken: Wenn es dem Absender zu mühsam ist, die Bestätigungs-Prozedur zu durchlaufen (und man nicht daran gedacht hat, den Absender vorab frei zu schalten), erreichen eventuell gewünschte Mails nicht mehr den Empfänger. Das gilt insbesondere für Newsletter oder Bestätigungs-Mails (z.B. nach einem Einkauf bei Amazon). Da füllt man auf einer Website ein Formular aus, um ein geniales White-Paper zugeschickt zu bekommen - doch das Mail erreicht die Inbox nicht, weil SpamArrest den Absender vorläufig mal für einen Spammer hält.

Und E-Mail-Marketing?

Für den seriösen E-Mail-Marketing-Verantwortlichen sind Services wie Spam-Arrest keine gute Nachricht. Denn in der Praxis werden wohl viele Empfänger nicht daran denken, die Absender-Adresse des Newsletters vorab frei zu schalten - was allerdings bedeuten würde, dass der legitime Versender Dutzende, vielleicht aber auch Hunderte oder gar Tausende Freischaltungen durchführen muss, damit seine Mails auch ankommen. Viel Spaß...

Unser Tipp: Hinweis auf Whitelisting auf der Danke-Seite

Es empfiehlt sich daher, den Newsletter-Empfänger gleich auf der Danke-Seite (die sofort nach Abschicken der Newsletter-Anmeldung erscheint) deutlich auf Services wie SpamArrest hinzuweisen und ihn zu bitten, die Absender-Adresse ggfs. frei zu schalten bzw. am besten auch gleich in sein Adressbuch einzutragen. Letzteres hat übrigens den großen Vorteil, dass auch die Bilder des Newsletters angezeigt werden, die bei unbekanntem Absender ev. vom Mail-Programm blockiert werden!

Übrigens: Es versteht sich von selbst, dass man die Mailings dann immer von der gleichen Email-Adresse aus (!) verschicken sollte - denn sonst nützt die Freischaltung nicht sehr viel... ,-)

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